Italien, Tag 9: Florenz, schon wieder!

Kaufe niemals nicht Stadtführer im Urlaub! Am Ende werden die noch gelesen und man bekommt hilfreiche Tipps, was man unbedingt sehen sollte 😉

Wir hatten im Buchladen der Santa Maria Novella einen Stadtführer gekauft und diesen habe ich mir zwei Abende lang zu Gemüte geführt. Als Resultat davon entschieden wir uns, am dritten Tag in Florenz den Palazzo Vecchio zu besuchen. Außerdem mussten wir eh nochmal da hin, weil mein Mann beim ersten Besuch versäumt hatte, die berühmte David-Replik Michelangelos adäquat abzulichten.

Bevor wir aber da hin kamen, besuchten wir den Piazza della Repubblica, wo ein großes, buntes, auf alt getrimmtes Karussell stand, mit dem der große Kleene  mindestens drei Runden fahren musste.

Im Palazzo Vecchio wollten wir natürlich auch auf den Turm hinauf, aber der Aufstieg wurde nur ohne Rucksack erlaubt und ein vor den Bauch geschnalltes Baby zählt irgendwie auch als Rucksack, so dass wir nur die einfachen Museumstickets kauften.

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Been there, didn’t climb that 😦

Das Museum selbst ist absolut sehenswert, nicht zuletzt wegen des Saals der Fünfhundert. Die Großartigkeit des Raumes lässt sich schwer mit Bildern einfangen, man muss es tatsächlich selber vor Ort gesehen haben.

Direkt neben dem Saal der Fünfhundert ist das kleine, feine Studiolo di Francesco I.

Der Rest des Palastes ist ebenso sehenswert. Jeder Raum hat ein bestimmtes Motto, bei fast jedem Raum sind die Decken reich verziert und es hängen unzählige Gemälde an den Wänden. Selbst die Schränke und Kommoden sind Kunstwerke. Bei einem Besuch sollte man entsprechend viel Zeit mitbringen, um diesen Reichtum auch genügend würdigen zu können.

Danach führte uns der Tagesplan über die Ponte Vecchio zum Palazzo Pitti, wo wir uns den Boboli-Garten anschauen wollten.

Doch erneut schlug der Fluch dieses Urlaubs zu, der Palast samt Garten wurden beim Unwetter drei Tage zuvor so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie für den Besucherverkehr geschlossen waren. Schade, denn ich hatte mich sehr auf den Garten gefreut.
Als Alternative überlegten wir, uns das Forte di Belverdere anzuschauen. Der Weg dorthin führte uns ein wenig am Arno entlang, an einer Eisdiele (Il Gelato di Filo, völlig zurecht 4,9 Punkte bei Google Maps) mit sehr leckerem Eis vorbei und den Hügel auf einer Straße an einer dicken Steinmauer hinauf. Bei 25 Grad im Schatten nur bedingt ein Vergnügen.

Und damit sich die Anstrengung des Aufstiegs auch richtig gelohnt hat, ist das Fort am Montag geschlossen und wir standen erneut vor verschlossenen Türen. Dann eben nicht, wir sammelten unsere letzten Kräfte und traten den Heimweg an, der uns auf dem Weg zum Bahnhof an der Kirche Santa Trinita vorbei führte.

Um würdig Abschied von dieser fantastischen Stadt zu nehmen, fuhren wir zum Piazzale Michelangelo, von dem aus man einen herrlichen Blick über die Stadt hat. Unbedingt sehenswert!

 

Italien, Tag 8: San Gimignano und Monteriggioni

Als ich mit meinem damaligen Partner die erste Italienrundreise machte, waren in Florenz jede Menge Werbebanner aufgehängt, die auf das Museo della Tortura in San Gimignano aufmerksam machten. In Ermangelung  anderer Alternativen beschlossen wir, uns das Museum und – wenn wir schon mal da sind – die Stadt anzuschauen. Eine der besten Entscheidungen dieses Urlaubs, denn auch 11 Jahre später wollte ich unbedingt wieder zurück in diese Stadt.
Das Foltermuseum gibt es mittlerweile nicht mehr in der Stadt, was ich sehr bedauerlich finde, denn trotz des makabren Themas war das Museum sehr informativ. Und sie hatten den elektrischen Stuhl aus Sing Sing (haben sie jedenfalls behauptet).

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Wie auch immer, San Gimignano liegt mitten in  der Toskana und bietet einen Ausblick auf sämtliche pittoresken Toskanaklischees, die einem nur einfallen.
Da ich meinen niegelnagelneuen Sommerhut im Auto vergessen hatte und die toskanische Sonne gnadenlos auf uns niederprasselte, erbarmte sich mein Mann und holte den Sonnenhut aus dem Auto. Wir warteten geduldig und bestaunten den örtlichen Brunnen.

Bevor jetzt jemand mosert, dass ich doch den Sonnenhut hätte selber holen können: Ich habe fast den gesamten Urlaub über unser kleines Kind in der Tragehilfe vor meinen Bauch geschnallt durch die Gegend geschleppt. Und 7-8 Kilo mehr vor der Brust können verdammt anstrengend sein.

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Wieder vereint machten wir uns an die Erkundung der Stadt.

Enge Gassen, keine Autos, jede Menge Touristen. Es ist nicht umsonst eine der meist besuchten Städte der Toskana, selbst Ende September. Dennoch lohnt sich der Besuch.

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Torre Grossa

Wir wollten ganz hoch hinaus, auf den Torre Grossa, mit 54 Metern der höchste Turm der Stadt. Zu besichtigen nur, wenn man Tickets für das Stadtmuseum kauft, die aber mit 6€ relativ preiswert daher kommen. Kinder unter 6 Jahren sind frei.
Allein der Ausblick vom großen Turm ist das Geld wert!

Wir sahen uns auch das Museum an, durften dort aber keine Fotos machen. Das Verbot wurde strengstens von mehreren Wächtern überwacht, was ein wenig nervte, aber von den schönen und antiken Ausstellungsstücken wieder wett gemacht wurde. Nach einer ausgiebigen Rast auf dem Domvorplatz schauten wir uns weiter die Stadt an, fanden kleine Gassen, hohe Türme und wilde Katzen.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen außerhalb der alten Stadtmauern machten wir uns auf den Weg nach Monteriggioni. Ursprünglich wollte ich nur dorthin, weil in Assassin’s Creed II das Hauptquartier in der Stadt ist und ich neugierig war, wie nah dran das Computerspiel an der Realität ist.
Doch beinahe wäre unser Besuch an der Technik gescheitert, denn die Batterie des Autoschlüssels machte auf dem Parkplatz schlapp und wir konnten unser Auto nicht mehr zentralverriegeln. Da ich nach dem Hagelschaden und diverser anderer Vorschäden der Meinung war, dass unsere Karre eh nicht geklaut würde und wir auch keinerlei Wertsachen, von den Kindersitzen vielleicht mal abgesehen, im Auto hatten, gingen wir das Risiko ein und ließen das Auto unverschlossen zurück. (Mein Mann notierte dazu: „Wir lassen offen und hoffen das Beste, wobei fraglich ist, was das wäre.“)

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Wir wurden von dieser hübschen Katze begrüßt, die es sich auf einem Brunnen in der Nähe des Kartenhäuschens bequem gemacht hatte. Da dies wohl ihr Lieblingsplätzchen war, bat ein Schild die Besucher höflich, die Katze nicht zu stören und sich ausruhen zu lassen. Erstaunlicherweise hielten sich alle Besucher daran (zumindest während wir in der Nähe waren), sogar der kleene Rabauke schaute nur mit den Augen und nicht wie sonst üblich mit den Händen 🙂

Gegen einen kleinen Obolus (2015 betrug dieser für einen Erwachsenen 2€, finde aber im Internet keine Angaben, ob dem immer noch so ist) kann man die Stadtmauer erklimmen und bekommt so einen schönen Blick über die Hügel der Toskana und den Ort, eines der ältesten Wehrdörfer der Welt.

Im Städtchen selbst gibt es eine kleine, feine Kirche, zwei Restaurants, 4 Läden und einen Brunnen 😉

Am anderen Ende der Stadt kann ein weiteres Stück der Wehrmauer erklettert werden, ist im Ticketpreis mit drin. Dort hat man eine ebenso großartige Sicht auf den anderen Teil der Toskana und findet sehr spannende Hinweisschilder.

Zum Parkplatz zurückgekehrt, mussten wir feststellen, dass unser Auto doch nicht geklaut wurde und so konnten wir noch einen Abstecher zum Meer machen, diesmal an den Strand von Bibbona. Wir erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang, herrlich kitschig. Die Jungs plantschten ein wenig im Wasser und der kleinere von beiden ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach: Steine ins Wasser schmeißen.

Kaum war die Sonne weg, tauchten die Mücken auf, so dass wir hastig zusammenpackten und nach Hause fuhren. Am Abend notierte ich in meinem Reisetagebuch:

So sehen schöne, erholsame Urlaubstage aus! Mehr davon, bitte!

Italien, Tag 7: Florenz, die Zweite

Die Hoffnungen, dass unsere Pläne nicht vom Wetter durchkreuzt werden, zerschlugen sich dann doch schneller als wir dachten.

Mittlerweile echte Profis auf der Strecke nach Florenz – Vinci liegt ca. 40 km vor Florenz – waren wir an diesem Morgen ausgesprochen früh auf dem Straßenbahnparkplatz, denn irgendwie hatte ich mir in den Kopf gesetzt, dass wenn wir das Auto vor 12 Uhr Mittags parken würden, würde uns kein Unglück geschehen. Denn wie der Zufall so will, ereigneten sich sowohl der Autounfall als auch der Hagelschaden Punkt 12 Uhr. Die Straßenbahn brachte uns wieder direkt ins Zentrum zum Hauptbahnhof und gleich rechts neben dem Bahnhof liegt die Basilika Santa Maria Novella, die eben jenem Bahnhof auch den Namen gibt. Der Eintritt kostete uns 10 € und diese sind es absolut wert.

Von außen beeindruckt die Kirche durch die für Florenz typische grün-weiße Musterung, die wir bereits vom Dom kannten. Das Innere beeindruckt durch die Größe und die sehr alten und durchaus berühmten Gemälde. Das wohl bekannteste, die Heilige Dreifaltigkeit  wurde leider gerade restauriert, so dass wir nur ein Foto einer eher dürftigen Replik machen konnten.

Der Altar bildet ohne Zweifel den Höhepunkt des Gotteshauses.

Außerdem gab es jede Menge kleiner Nebenkapellen. Da wir aus einem vornehmlich evangelisch geprägten Gebiet stammen, kenne ich nur eher spartanisch eingerichtete Kirchen, so dass ich völlig überwältigt war. Aber wenn ich daran denke, was wir auf späteren Stationen noch für Kirchen sehen sollten, dann ist Santa Maria Novella gerade mal Standard.

Sogar der Buchladen in der Kirche war prunkvoll, vielleicht sogar noch mehr als der Rest der Kirche. In so einer Umgebung MUSS man einfach etwas kaufen und wir entschieden uns für einen Stadtführer von Florenz.

Zur Entspannung der Augen verließen wir die Kirche gen Innenhof, genossen dort die italienische Spätsommersonne und fanden in einer schattigen Ecke noch Reste des Hagelsturms vom Vortag, den die Kirchenbewohner dort zusammengefegt hatten. War also Florenz auch von dem Unwetter getroffen worden.

Vom Innenhof geht es ab zur Spanischen Kapelle und zum Chiostro dei Morti (Kreuzgang der Toten). Mit Worten sind diese beiden Gebäudeteile kaum zu beschreiben, weswegen ich das den Bildern überlasse.

Ganz am Ende gibt es auch noch ein Museum, in dem die Preziosen ausgestellt sind, aber die wirken geradezu fad nach all der Pracht. Trotzdem lohnt sich das Anschauen, außerdem hat man nun mal auch dafür bezahlt 😉

Nachdem wir alles angeschaut hatten, brauchten wir dringend eine Rast und Stärkung. Direkt vor der Basilika ist die Piazza Santa Maria Novella und halblinks vom Eingang/an der Südostecke des Platzes gibt es den Irish Pub The Fiddler’s Elbow, in den wir, hungrig und durstig wie wir waren, einkehrten. Hier spürten wir die Spätfolgen des gestrigen Unwetters zum ersten Mal am eigenen Leib, denn der Sturm verhinderte, dass der Pub wie gewohnt beliefert werden konnte und so gab es nur flüssige, jedoch keine feste Nahrung. Trotzdem bestellten wir eiskaltes Kilkenny und Cider und genossen den fantastischen Blick auf die Kirche.

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Auch, wenn auf dem Glas Guinness drauf steht, ist Kilkenny drin 🙂

Blieb noch der Hunger, den wir auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel bekämpfen wollten. Wir wurden in einem kleinen Laden fündig, welcher hand- und frischgemachte Sandwiches anbot, dazu noch zu einem akzeptablen Preis. Der ältere Herr gab sich unglaublich Mühe und beeilte sich, während wir uns das Sortiment des Ladens anschauten. Da war jeglicher Krimskrams dabei. Lebensmittel, Töpfe, Geschirr, Souvenirs, Öl, Wein und Ramsch und alles mehr oder weniger angestaubt. Und auch das Brot für die Sandwiches war antik. Es war dieses eh schon bis zur schwarzen Kruste gebackene Weißbrot, welches dann noch mindestens eine Woche in der italischenischen Sonne reifte, bevor es für uns in zweidaumendicke Scheiben geschnitten und mit durchaus saftigem Schinken belegt wurde. Egal, wir waren hungrig und da findet bekanntlich vieles den Weg in den Magen, dem sonst der Einlass verwehrt wird.

Kaumampfend gingen wir weiter in Richtung Ponte Vecchio und trafen unterwegs ein Paar Polizisten mit interessanter Kopfbedeckung. (Anmerkung: Ich fand die Polizistin ausgesprochen hübsch, aber auch dieser Personenkreis hat das Recht am eigenen Bild!)

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Mein Mann fand die Krämerbrücke ganz schrecklich, viel zu viele Menschen, zu viele Geschäfte, die nur Sachen verkaufen, für die er sich nicht interessiert.

Also eilten wir den Uffizien entgegen. Bei meinem letzten Besuch in der Stadt hatte ich mir die Gemäldegalerie angeschaut und kann diese uneingeschränkt empfehlen. Allerdings ist die Ausstellung kein Vergnügen für kleine Kinder, weswegen wir dieses Mal darauf verzichteten und stattdessen den Kleinkünstlern zuschauten und dabei die Reste unserer Sandwiches aßen.

Wir schauten uns direkt im Anschluss alle Statuen auf dem Loggia dei Lanzi an und schauten kurz in den Palazzo Vecchio rein.

Wir gingen weiter zur Kirche Santa Croce. Unterwegs kauften wir uns sehr leckeres Eis.

Aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen verzichteten wir auf einen Besuch der Santa Croce, was ich im Nachhinhein sehr bedauere, denn die Gräber von Galileo, Michelangelo oder Macchiavelli hätte ich mit schon gern angeschaut.
Stattdessen liefen wir weiter zum Museo degli Innocenti. Als wir in der Vorbereitung auf den Urlaub die Liste mit den anzuschauenden Zielen zusammenstellten, war das Museum dabei, weil es von der UNICEF betrieben wurde und die Eintrittspreise dem Kinderhilfswerk zugute kommen sollten. Eine Google-Suche ergab, dass die UNICEF wohl immer noch ein Büro im Museum oder in Museumsnähe unterhält, aber nicht mehr mit dem Museum an sich assoziiert ist.

Wie auch immer, einmal mehr befand sich ein Reiseziel im Umbau, so dass wir das Kindermuseum nicht anschauen konnten. Und so langsam nahmen wir das persönlich. Aber was wussten wir schon, was uns noch erwarten würde.

Auf dem Weg zurück zum Bahnhof, an welchem sicherlich eine Straßenbahn auf uns warten würde, fanden wir kleine enge Gassen und Souvenirläden. In einem dieser Läden kauften wir endlich einen hübschen Magneten für unseren Kühlschrank und eine schöne Replik des Florenzer Doms, die seither meinen heimischen Schreibtisch ziert.

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Ganz am Ende besuchten wir den Merchato Vecchio und nach langer Suche wurde ich fündig und kaufte einen Sonnenhut, welcher mir für den Rest des Urlaubs wertvolle Dienste leisten sollte, so ich ihn nicht im Auto vergessen habe.

 

Italien, Tag 5: Florenz

Was nützen einem eigentlich die schönsten Pläne, wenn die Realität  etwas anderes vor hat?

Ich hatte mich vor unserer Abreise schlau gemacht, wie und wo man in Florenz am besten und preiswertesten parkt. Die Parkhäuser in der Innenstadt sind unverschämt teuer, 25€ pro Tag und man muss sich außerdem noch durch den dichten Innenstadtverkehr und sehr enge Gassen kämpfen. Als Alternative gibt es eine Straßenbahn, die angeblich an einem großen Park&Ride-Parkplatz anfangen (oder enden) sollte. Mit Hilfe unseres Navis fanden wir schnell den Zielort samt großen Parkplatz, nur von der Straßenbahn fehlte jede Spur. Ich erinnerte mich, irgendwo von einem Einkaufszentrum gelesen zu haben, das über einen ebenso großen Parkplatz verfügt und direkt an der Straßenbahnstrecke liegen sollte. Wir fuhren also in die ungefähre Richtung, sahen die Straßenbahnschienen und bald darauf auch das Einkaufszentrum. Während ich einen Parkplatz suchte und gleichzeitig versuchte herauszufinden, wo die Haltestelle ist und ob man da gut zu Fuß hinkommt, war ich ein klitzekleinwenig abgelenkt und missachtete prompt die Vorfahrt und krachte einem anderen Auto in die Seite. Mein Auto hatte einen kleinen Kratzer an der Stoßstange, beim Gegner war die ganze Fahrerseite zerdellt.

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Die Fahrerin war ganz aufgeregt, ausländisches Auto und so und als ich ihr aber erklärte, dass wir versichert sind, entspannte sie sich und wir erledigten mit Händen und Füßen die Formalien. Die Versicherung regelte im Nachhinein alles unkompliziert und ich wurde ordentlich hochgestuft, kostete mich am Ende irgendwas um die 1.000 €, da wäre dann das Parkhaus in der Innenstadt ein echtes Schnäppchen gewesen. Aber vermutlich hätte ich in einer der engen Gassen ein anderes Auto gestreift, fixed point in time und so 😉

Wie auch immer, ich war ordentlich bedient und hatte eigentlich keinen Bock mehr auf Florenz. Und dabei hatte ich mich so dermaßen auf die Stadt gefreut, einer der schönsten Fleckchen, die es auf dieser Erde gibt. Da wir nun schon mal da waren, fuhren wir trotzdem in die Stadt und starteten unseren Stadtbummel, aber ich merkte, wie ich überhaupt nicht bei der Sache war. Merchato Vecchio, Basilika di San Lorenzo – ich hatte keinen Nerv dafür. Dann eben erst mal Nervennahrung in flüssiger und fester Form in einem klimatisierten Restaurant.

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Das half tatsächlich und endlich konnten wir uns in den endlosen Touristenstrom einreihen. Wir ließen uns Richtung Dom treiben und nach einer Ehrenrunde ums Baptisterium fanden wir das Eintrittskartenverkaufsbüro, wo wir zwei Dompässe zu je 10€ kauften. Die Tickets kosten mittlerweile 15€ für Museum, Glockenturm, Baptisterium und Domkuppel; damals wurde das Museum umgebaut, weswegen der Preis reduziert war. Klingt nach einer Menge Geld, ist es aber wirklich wert. Als ich 2003 in Florenz war, konnte man für 8€ auf den Dom, was uns damals zu teuer war. Allerdings hatte ich mich hinterher all die Jahre so geärgert und dieser Ärger war mit ein Grund, warum ich unbedingt noch einmal nach Florenz wollte.

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Mit unseren Tickets besuchten wir zuerst das Baptisterium. Die Italiener können anscheinend nur klotzen, denn auch dieses Gebäude ist im Inneren reich verziert. Ein riesiger Jesus blickt von der Decke auf die Besucher hinab. In den Galerien kann man weitere farbenprächtige Gemälde entdecken. Ob es von außen ebenso prächtig ist, kann ich nicht sagen, denn es war komplett eingerüstet und mit Stoffbahnen verhüllt.

Die zum Baptisterium gehörende Paradiestür war zu meiner großen Freude nicht verhüllt, aber es drängten sich jede Menge Touristen davor, so dass ich eine ganze Weile warten musste, um mir die einzelnen Felder anzuschauen und natürlich auch zu fotografieren, wollte ich die Bilder doch mit denen in Dan Browns Inferno beschriebenen vergleichen!

Direkt danach stellten wir uns in die Schlange für die Dombesichtigung, welche ebenso wie die in Pisa kostenfrei ist. Die Wartezeit war erstaunlich kurz und schon bald tauchten wir in die überwältigende Größe des Gotteshauses ein. Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen in Italien ist der Florenzer Dom geradezu schlicht. Dennoch gibt es auch da noch jede Menge zu entdecken.

Im Anschluss machten wir eine Pause auf dem Domvorplatz, nicht ahnend, dass auf der Rückseite eine beträchtliche Menschenschlange auf uns wartete. Alle wollten auf die Domkuppel und Florenz von oben betrachten. Geduldig warteten wir mit. Ich setzte mich ab und zu auf eine der Bänke in der Nähe, während der Große einen öffentlichen Wasserhahn entdeckte, an dem wir unsere Vorräte auffüllten, bevor es endlich an den Aufstieg ging.
Um es vorweg zu nehmen: es steht nicht ohne Grund auf den Eintrittskarten, dass Herzkranke lieber am Boden bleiben sollten.

Der Anfang ging noch recht beschaulich, genügend breite Treppen, immer wieder Absätze, an denen man Pause machen und Luft holen konnte. Trotzdem schon sichtlich angeschlagen, erreichten wir den inneren unteren Rand der Kuppel und konnten einen ersten Blick auf das Deckenfresko und den Innenraum werfen. Die Galerie war mit dicken hohem Plexiglas gesichert, damit niemand aus Versehen hinunter purzelt. Leider war das Plexiglas so zerkratzt, dass alle Bilder in den Innenraum wie durch eine Schmutzschicht aufgenommen aussehen.

Nach der Galerie wurden die Treppen richtig eng und es gab kaum noch Absätze oder Ausweichmöglichkeiten, was den ständig im Gegenverkehr stattfindenden Auf- und Abstieg zusätzlich erschwerte. Hinzu kamen noch besonders clevere Besucher, die als allererstes durch wollten, dadurch aber jegliche Bewegungen in gleich welche Richtung unmöglich machten und erst nach längeren Diskussionen einsahen, dass alle Beteiligten nur voran kommen, wenn jene erstmal zurück gehen. Es lohnt sich also, neben der extra Lunge auch noch eine extra Portion Geduld mitzunehmen.

Hat man den Aufstieg einmal geschafft, wird man mit einer fantastischen Aussicht über Florenz belohnt. Der Große und ich wurden zusätzlich noch mit Beifall bedacht, denn es ist in der Tat keine Selbstverständlichkeit, dass ein so junges Kind die vielen Treppen meistert und mir wurde anerkannt, dass ein Baby, so niedlich es auch ist, vor den Bauch geschnallt eine nicht zu unterschätzende zusätzliche Belastung ist, vor allem in den engen Gängen.

Nachdem wir uns satt gesehen hatten, machten wir uns wieder an den Abstieg. Auf dem Weg nach unten versuchten wir, so viele Details wie möglich vom Kuppelfresko einzufangen, aber wir waren schlicht zu nah dran. Schön allerdings war der Blick in den mittlerweile menschenleeren Kircheninnenraum. Es lohnt sich, nah an der Schließzeit  die Kuppel zu erklimmen, da dann weniger Menschen unterwegs sind.

Wieder unten angekommen, ruhten wir uns erneut im Schatten des Campanile aus. Der Glockenturm kann ebenso wie die Domkuppel erklommen werden, hat aber ebenso wie die Domkuppel keinen Aufzug.

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Die Dompässe haben eine Gültigkeit von 24 Stunden nach dem ersten Einlass, wenn man es also gut zeitlich abstimmt oder ganz viel Puste hat, schafft man es, Domkuppel UND Campanile zu erklettern, ohne einen neuen Pass kaufen zu müssen. Wir begnügten uns mit dem Dom, denn für den nächsten Tag hatten wir gänzlich andere Pläne, welche zudem eine unerwartete Wendung nahmen.

Italien bisher

Uns geht es gut und das ist wohl das Beste. Wir haben den Gardasee genossen. Wir haben ein kleines Vermögen an Maut bezahlt, um in die Toskana zu gelangen. Wir sind todesmutig steilste Serpentinen gefahren und einmal fast stecken geblieben. Wir haben den Touristen in Pisa zugeschaut, wie sie versuchten, den Turm vorm Umfallen zu bewahren. Ich habe in Florenz einen Unfall gebaut, zum Glück nur Blechschäden und das bereits mit der Versicherung geklärt. Wir haben ohne Sauerstoffgerät den Florenzer Dom erklommen, war aber verdammt knapp. Wir wollten uns Vinci und Leonardos Museum anschauen und gerieten dabei in einen massiven Hagelsturm, der Stadt und Museum flutete und unserem Auto eine hübsche Orangenhaut bescherte. Museum wegen Stromausfall geschlossen, Schaden – mal wieder – der Versicherung gemeldet. Ich überlege ernsthaft, die Nummer in den Kurzwahlspeicher zu legen. Wir waren einmal im Mittelmeer baden. Unser Italienisch wird immer besser, das Wetter immer schlechter.

Wenigstens kann uns niemand nachsagen, unsere Urlaube wären langweilig. Es sind eben die kleinen Dinge 😉

Reisebüro Xayriel

Ich plane unheimlich gerne Dinge, je komplexer desto besser. Umso lieber plane ich diese Dinge, wenn ich bei der Planung relativ viel Spielraum habe und nicht in ein enges Korsett gezwängt werde. Deswegen hab ich gerade ganz viel Spaß, auch wenn bei der Reiseplanung für unseren Italienurlaub sehr viel Zeit drauf geht.

Seit einigen Wochen steht das grobe Gerüst, wann wir wo wie lange wohnen und wann wir an den nächsten Ort weiterreisen. Mit diesen Daten konnte ich mich an die Zimmersuche machen. Da mein Italienisch echt lausig ist, habe ich mich auf die einschlägigen Suchmaschinen verlassen (subjektiver Vergleichsbericht folgt) und recht preiswerte Unterkünfte gefunden. Ich hatte mir selber die Vorgabe von 1.000 € für die 20 Nächte gemacht. Dass wir damit nicht im ersten Haus am Platze übernachten können, ist mir klar und während unserer Englandreise haben wir bereits festgestellt, dass das Zimmer für uns wirklich nur zum Tasche abstellen und Schlafen da ist. Wir brauchen daher keine Ballsäle, keine 2 Schlafzimmer, kein Meerblick, etc. Nach derzeitigem Stand sind wir bei 1027 €, wobei ab Rom, dem 2. Teil der Reise, die Zimmer jeweils mit Frühstück sind, weswegen die Budgetüberschreitung akzeptabel ist. Die meisten Zimmer sind deswegen so preiswert, weil sie direkt ab Buchung nicht mehr storniert werden können. Ist zwar ein wenig erhöhtes Risiko, aber ich denke, wenn wir die Reise nicht antreten können, dann muss schon was richtig Heftiges passiert sein und dann hab ich sicherlich andere Sorgen, als dem lieben Geld hinterher zu trauern.

Der generelle Plan war, möglichst jeden Abend eine Runde am Strand drehen zu können. In England hat das schon wunderbar als Ausgleich funktioniert, ein paar Steine ins Wasser werfen geht immer und vielleicht ist ja sogar die eine oder andere Runde Planschen drin. Am Gardasee haben wir ein kleines, lauschiges Hotelzimmer nicht weit vom Seeufer. In der Toskana haben wir uns für einen kleinen Bungalow in direkter Strandnähe entschieden. Dies ist mit Abstand die preiswerteste Unterkunft, dafür müssen wir aber auch unsere eigene Bettwäsche mitbringen. Rom schlägt preislich richtig heftig ein, für die 5 Tage dort gehen 40% des Budgets drauf. Das Hotel liegt ein wenig ab vom Schuss, hat aber den entscheidenden Vorteil, dass wir unser Auto auf einem privaten Parkplatz direkt am Hotel kostenfrei abstellen können. Sobald man in Rom in die Innenstadt kommt, sieht es da nämlich richtig mau aus. Das Hotel liegt zudem nur 10 Fußminuten von der nächsten U-Bahn-Station entfernt und angeblich ist man mit der in 30 Minuten direkt in der Stadt.
Da der „Umzug“ nach Venedig für einen Tag ein bisschen heftig ist und wir uns zudem Italia in Miniatura anschauen wollen, machen wir einen Zwischenstopp für eine Nacht in Rimini, mal so richtig mondän direkt am Strand 🙂
In Venetien werden wir in Lido di Jesolo übernachten, auch wieder direkt am Strand und nicht annähernd so teuer wie direkt in Venedig, wo wir auch wieder das Autoparkproblem hätten. Laut Reiseführern ist man von dort in einer Stunde in Venedig, was als Anfahrtsweg im Rahmen liegt.

Wir fahren diesmal mit dem eigenen Auto und auf der „richtigen“ Seite, ich muss mich also nicht sonderlich groß umgewöhnen. Schrammen an meinem Auto stören mich auch nicht, weil sie nämlich neben den vorhandenen gar nicht mehr auffallen würden 😉 Bußgelder hingegen würden mich schon stören, weshalb ich mich wieder beim ADAC informiert habe. Dort konnte ich gleich die Vignetten für Österreich und den Brennerpass kaufen, welche wir aber bis einen Tag vor Reiseantritt zurückgeben können. Dazu gab es Broschüren, was in Österreich und Italien auf den Straßen erlaubt ist und den einen oder anderen brauchbaren Reisetipp.
Meine Erinnerung vom ersten Italienurlaub sagen mir, dass das Autofahren selbst völlig entspannt war. Es war zwar teilweise sehr chaotisch, besonders in Rom, aber selbst im dichtesten Berufsverkehr war es problemlos möglich, einmal quer über 5 Fahrspuren zu wechseln. Die Autofahrer nehmen da viel mehr Rücksicht auf den anderen und beharren nicht felsenfest auf ihrem Recht. Deswegen und wegen des neuen Navigationsgeräts bin ich diesmal recht entspannt. Die größten Hürden werden jeweils die An- und Abreise sein, da so viele Stunden im Auto eine echte Qual sind für ein so aktives Kind, wie es unser Rabauke ist. Wir planen viele Pausen und auch einen längeren Stopp in Kufstein oder Innsbruck ein, aber 9 Stunden Nettofahrzeit müssen dennoch gemeistert werden. Auf der Hinfahrt versuche ich es, durch sehr zeitiges Losfahren zu kompensieren, so dass wir schon gegen 8 oder 9 Uhr in den Alpen sind und das Kind die pottlangweile Autobahnfahrt verschlafen kann. Wie wir das auf der Rückreise machen, weiß ich noch nicht. Im Zweifelsfall müssen wir uns eben eine Pension im Bayrischen suchen, aber ich hoffe einfach mal auf ein gnädiges Kind.

Was ich noch erledigen muss ist der Papierkram. Der Große hat ja schon seinen Reisepass, aber die Kleene ist ja noch identitätslos. Die Beantragung und Ausstellung geht problemlos, die größte Herausforderung wird das Passbild sein.
Falls gesundheitlich was nicht passen sollte, haben wir eine Auslandskrankenversicherung, deren Unterlagen ich allerdings noch rauskramen muss, denn im Moment wäre ich aufgeschmissen, was ich machen muss. Ich hoffe, dass wir sie nicht brauchen werden, aber im Fall der Fälle will ich mich nicht erst mit den technischen Details beschäftigen, sondern die beste medizinische Betreuung sichergestellt wissen.

Nachdem das ganze Drumherum geklärt ist, konnte ich mich endlich mit dem eigentlichen Urlaub beschäftigen. Hinfahren und auf gut Glück schauen, was interessant sein könnte, muss nicht unbedingt sein, zumal man da gerne auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten übersieht. Ich bin zwar grundsätzlich dafür, eine Gegend auch mal abseits der von Millionen Touristen festgetrampelten Wege zu erkunden, andererseits hat es aber auch einen Grund, warum die beliebtesten Touristenziele so beliebt sind. Die Crowd hat nämlich schon lange vor dem Internet funktioniert 😉
Das Wichtigste war daher, erst einmal eine Liste mit möglichen Zielen zu erstellen. Unabhängig voneinander haben mein Mann und ich uns nach Orten, Parks, Ausstellungen, Gebäuden und anderen interessanten Objekten umgeschaut. Mein Mann hat dazu Google und seine Kollegen befragt, ich habe Wikipedia, Assassin’s Creed und Dan Brown genutzt.* Daraus ergab sich eine ganz erkleckliche Kollektion, welche ich dann auch Herz und Nieren prüfte. Liegt das Ziel halbwegs auf unserer Reiseroute? Wie lang ist eine Anfahrt? Was kostet der Spaß? Bei dieser Frage scheiterte ein Trip nach Elba, denn allein die Überfahrt hin und zurück kostet mindestens 130 €, was ich ganz schön happig finde. Ist es kindgerecht? Sicher beherbergen die Uffizien eine großartige Sammlung wertvoller Gemälde, welche man unbedingt gesehen haben sollte, allerdings weiß ich auch, dass mir mein 5-Jähriger nach kurzer Zeit eingehen würde. Das gleiche gilt für die Vatikanischen Museen, welche so umfangreich sind, dass sie selbst mich als kunstinteressierten Erwachsenen in ihrer Fülle teilweise überfordert haben.

Die Liste wurde dadurch merklich ausgedünnt und ich konnte Tagestouren zusammenstellen. In London haben wir gemerkt, dass man sich mit solchen Plänen ganz ordentlich verschätzen kann, was die Wegstrecke anbelangt, so dass ich dieses Mal ein Google Maps Feature benutze, um individuelle Karten mit bevorzugten Punkten und individuellen Routen zu erstellen. Ich habe festgestellt, dass Florenz wesentlich kleiner ist und die Wegstrecken maximal 3 Kilometer netto betragen, im Gegensatz zu Rom, wo die kürzeste Route bei 5 Kilometer netto anfängt, Venedig muss ich noch bearbeiten, wird aber wohl eher florentinisch denn römisch daherkommen.

Um das Reisen innerhalb der Städte zu erleichtern, bieten die 3 großen Ziele jeweils spezielle Pässe an, mit denen man vergünstigten Zutritt zu Museen und Sehenswürdigkeiten erhält und meist kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann. So gibt es die Firenze Card, die einem 72 Stunden lang kostenlosen Eintritt zu Museen und die ÖPNV-Benutzung ermöglicht. Wir planen allerdings nur 2 Tage in Florenz und nur 5 oder 6 Museen, welche außerdem alle fußläufig beieinander liegen und da lohnt sich die Karte für uns nicht. Da macht für uns das Dom-Kombiticket für 10 Euro wesentlich mehr Sinn.
In Rom gibt es den Roma Pass, welcher freien Eintritt zu den ersten beiden besuchten Museen und bei allen weiteren den reduzierten Preis sowie die kostenlose Bus-, Bahn- und Metronutzung für 3 aufeinanderfolgende Tage beinhaltet. Es gibt auch die 48-Stunden-Variante, da ist allerdings nur das erste besuchte Museum inklusive. Ich finde es ein wenig schade, dass es 3 aufeinanderfolgende Tage sein müssen, da ich gerne einen Außerhalb-Tag während unsere Rom-Aufenthaltes eingelegt hätte.
Venedig wartet mit einer Travelcard in verschiedenen Staffelungen auf, ich bin mir allerdings noch nicht sicher, ob sich das für uns lohnt. Ähnliches gilt für die Venice Card, da wir das Haupteinsparpotential mangels nichtangestrebten Ausstellungsbesuch nicht nutzen können. Da werden wir uns wohl mit dem Markusplatz-Kombiticket begnügen.
Ein großer Vorteil in Italien ist, dass Kinder unter 6 Jahren, oft auch Jugendliche bis 18 Jahre, freien Eintritt zu Museen haben. Das gleicht dann die teilweise recht sportlichen Preise für die Erwachsenen aus.

Fehlt nur noch das Mobile Internet, am besten mittels Prepaid, um sich gegen überbordende Kosten zu schützen. Nach einer kurzen Recherche ist das in Italien gar nicht so einfach, weil man wohl beim Kauf mitunter eine Steuernummer angeben muss, die man zuerst beantragen muss. Um sich dieses Theater, welches ich noch nicht in seiner Gesamtheit verstanden habe, zu ersparen, kann man die Prepaid-Karten im Internet bestellen und muss nach dem Kauf eine Kopie seines Personalausweises vorlegen. Der Verkäufer kümmert sich um diese ominöse Steuernummer und verschickt dann die Karten an den Besteller. Den Service lässt er sich natürlich bezahlen, so dass eine Prepaidkarte für unter 50 Euro kaum zu haben ist. Jetzt bin ich schwer am Überlegen, ob ich stattdessen das O2-Roaming-Angebot nutze, bei dem es mobiles Internet mit täglich 50 MB für 1,99 € pro Tag gibt. In England hatte wir, glaube ich, 250 MB Datenvolumen und die hatte ich erst nach 18 Tagen verbraucht. Außerdem haben alle unsere Unterkünfte kostenfreies Wlan, so dass wir das Roaming wirklich nur unterwegs brauchen und nicht, um Abends nach dem Wetter für den nächsten Tag zu schauen. Ich werd da noch ein wenig drüber nachdenken, im Moment favorisiere ich jedoch die O2-Lösung.

Soweit zum aktuellen Stand unserer Reiseplanungen. Wie immer bei solchen Sachen habe ich das Gefühl, irgendetwas vergessen zu haben, aber mir will nichts einfallen. Zum Glück haben wir ja noch ein paar Tage Zeit, um über alles nachzudenken 🙂

* Ich bin jetzt nicht der Dan-Brown-Ultra-Fan, habe aber die Illuminati ganz gern gelesen. Bei Inferno war ich natürlich neugierig, ob ich mich an die im Buch angeführten Plätze erinnern kann. Und wenn wir nun schon mal da sind, kann ich mir das auch anschauen. 
Ganz anders hingegen verhält es sich mit Assassin’s Creed, wo die Gebäude sehr detailreich dargestellt und erklommen werden können. Und allein schon beim Street View hatte ich diverse Momente von „Hey, da bin ich auch schon hochgeklettert“ 🙂 Das dann in echt zu sehen, wird bestimmt spannend.

Bella Italia

Wie jedes Jahr tun wir uns recht schwer mit der Urlaubsplanung. Nach dem großen Englandabenteuer im letzten Jahr sind wir irgendwie stillschweigend davon ausgegangen, dass es dieses Jahr nur ein kleiner, gemütlicher Urlaub an der Ost- oder, eventuell etwas kühner, an der Nordsee wird. Doch so richtig begeistert war ich davon nicht.

Und wie ich so zuhause meinen eigenen Rückbildungskurs mache, fällt mein Blick auf ein Puzzle mit dem Motiv „Die Erschaffung Adams“ und direkt daneben prangt das Logo der Vatikanischen Museen. Ja, warum eigentlich nicht Italien? Den Wunsch hatte ich Anfang des Jahres schon, als ich hochschwanger und schwer gehandicapt, ausgiebig die ersten 3 Teile von Assassin’s Creed gespielt habe. Jedesmal, wenn ich in Florenz auf den Glockenturm kletterte, in Rom durch die Engelsburg jagte oder beim Carneval in Venedig über den Markusplatz schlich, dachte ich sehnsüchtig an meinen ersten Italienurlaub.

Vor 11 Jahren sind mein damaliger Freund und ich ganz spontan in den Süden aufgebrochen. Wir hatten 3 feste Punkte – Venedig, Rom, Florenz -, die wir ansehen wollten, der Rest, so hofften wir, ergibt sich unterwegs. Das Auto wurde mit unseren Klamotten und einer Campingausrüstung für den Notfall vollgepackt, ich hatte beim ADAC Straßenkarten besorgt und los ging es. Wir waren jung, wir waren unerfahren, aber wir hatten meinen Firmenwagen inkl. Sprit und zwei Wochen Zeit. Wir wussten morgens nicht, wo wir abends landen würden und suchten uns jeden Tag ein neues Nachtlager in Pensionen oder Hotels. Gefiel es uns an einer Ecke, blieben wir 2 oder 3 Tage, fanden wir es doof, zogen wir eben weiter.

Es war ein schöner Urlaub, nur leider viel zu kurz, in 10 Tagen haben wir Innsbruck, Venedig, Rimini, Rom, Pisa, Florenz, San Gimignano und den Gardasee abgeklappert. Ich habe aus dieser Zeit nur meine Erinnerungen, besagtes Puzzle und einen Pinocchio direkt aus der Toskana, aber nicht ein einziges Foto.

Ich machte meinem Mann also den Vorschlag mit Urlaub in Italien, der ähnlich geartet sein soll wie der Englandurlaub und zu meiner Überraschung war er sofort hellauf begeistert. Es wird wohl auch für längere Zeit das letzte Mal sein, dass wir so einen Urlaub machen können, denn nächstes Jahr kommt der Große in die Schule und dann sind wir an die Ferienzeiten gebunden, was leider auch überhöhte Übernachtungskosten bedeutet, so dass es dann nur noch für maximal 2 Wochen Pauschalurlaub – herrje, wie graut es mir allein vor dem Wort – reichen wird.

Derzeit sind wir damit beschäftigt, mögliche Reiseziele und Sehenswürdigkeiten zusammenzutragen. Dabei müssen wir immer den Spagat zwischen unseren Interessen und kindgerechten Aktivitäten schaffen. Aber zum Glück hat Italien viele alte Burgen und jede Menge Höhlen, liegt recht nah am Meer und ist berühmt für sein Eis, da sollte auch was für den Kleenen dabei sein 🙂

Mein Mann hat allerdings die Sorge, wie wir uns dort verständigen können. Und da ich gerade ein wenig Zeit und auch Bock drauf habe, lerne ich eben im Selbststudium italienisch. Mal schauen, wie weit ich damit in 2 Monaten komme.

A presto!