An diesem Tag beging ich einen entscheidenden Fehler: ich gab meinem Mann die Kamera in die Hände. Bis dahin hatte ich mich um die Fotos gekümmert und er zierte sich immer, hatte er doch große Angst, etwas kaputt zu machen oder mit der Technik nicht zurecht zu kommen. Nun kann man bei der Kamera nicht viel falsch machen. Anschalten, draufhalten, abdrücken, in dunkleren Ecken den Blitz ausklappen, fertig.
Und damit hatte ich ja was losgetreten. Bislang hatten wir in den vergangenen 15 Tagen um die 1.000 Bilder geknipst, in den folgenden 7 Tagen produzierte mein Mann 1.800 Fotos. Uff!
Unser Tagesziel war Dartmouth Castle, zum English Heritage zugehörig und damit für uns kostenlos. Das Wetter hatte sich weiter gebessert, der Regen komplett aufgehört. Das Google-Navigationssystem lotste uns etwas abenteuerlich über eine Autofähre, welche uns letztendlich aber direkt nach Dartmouth brachte. Die Straßen in der Stadt waren äußerst eng und verwinkelt, die Ausschilderung zum Castle eher spartanisch und einen dazugehörigen Parkplatz haben wir auch nicht gefunden. So parkten wir dann am Straßenrand und liefen den restlichen Weg.
Die Burg selbst liegt sehr malerisch direkt am Wasser und ist auch überschaubar groß. Die zugehörige Ausstellung beschäftigte sich fast ausschließlich mit den strategischen Aspekten der Anlage und daher gab es, sehr zur Freude unsere Kindes, wieder jede Menge Kanonen.
Zum Castle gehört auch eine kleine Kapelle und ein Friedhof in Hanglage, welcher sich besonders durch die Ordnung der aufgestellten Grabsteine auszeichnete 😀
Auf dem Weg in die Stadt machten wir einen Abstecher nach Bayard’s Cove, welche ein klein wenig versteckt am Ende des Piers in Dartmouth liegt.
Eigentlich wollten wir mit dem Bötchen in die Stadt fahren, aber entweder haben wir die Anweisungen nicht richtig befolgt oder aber der Fährdienst war bereits eingestellt.
Nach einer guten halben Stunde Warten und Umschauen entschieden wir uns, dann eben in die Stadt zu laufen.
Dort angekommen kauften wir in einer Bäckerei Schokobrötchen und Käsecroissants und schauten uns die schicken Fachwerkhäuser an.
Da Sonntag war und die meisten Geschäfte geschlossen hatten, hielten wir uns nicht sonderlich lange in der Stadt auf, sondern fuhren nach Blackpool Sands, einer der schönsten Strände in der Gegend. Ich bin auf dem Weg dahin (mal wieder) an der Abzweigung vorbei gefahren und beim Wendemanöver rammte ich leider den Erdwall der gegenüberliegenden Straßenseite, was in einem recht großen, unschönen und erdverklumpten Kratzer links an der Stoßstange resultierte. Die englischen Landstraßen können aber auch verdammt eng sein (mehr dazu im nächsten Bericht). Gut, war das Thema also auch erledigt 🙂 (Da ich das Auto mit Vollkasko ohne Selbstbeteiligung angemietet hatte, ist es mir sogar egal gewesen, wenn es abgebrannt wäre oder sonstwas 😉 )
Wir hockten uns dick eingemummelt an den Strand und aßen unsere Brötchen und schauten den Wellen zu. Es war recht windig und entsprechend schöne Wellen krachten an den Strand.
Nachdem wir uns satt gesehen und gegessen hatten, fuhren wir zurück nach Torquay. Am dortigen Pier steht ein großes Riesenrad und der Kleene lag uns bereits seit Tagen in den Ohren, dass er unbedingt damit fahren wollte. Und da wir an dem Tag noch genug Zeit hatten und er auch wieder ganz brav bei unseren Unternehmungen mitgezogen hatte, erfüllten wir ihm den Wunsch. Zur Belohnung für uns gab es ein paar schöne Bilder von oben 🙂
Abends ging es dann wieder in DAS Pub und ich halte seitdem Indoor-Spielplätze in Gaststätten für die größte Erfindung seit geschnitten Brot 🙂