Italien, Tag 1: Drei-Seen-Tour

Wir waren im Urlaub und so langsam sollte ich mit den dazugehörigen Berichten anfangen, damit ich pünktlich vor dem nächsten Urlaub damit fertig bin. Dauert erfahrungsgemäß ja immer ein bisschen länger 😉

Der Sonnabend vor der Abreise war mit gesellschaftlichen Terminen pickepackevoll gepackt und zusätzlich unterbreitete mir meine Mutter den Vorschlag, dass der Große doch die Nacht bei ihnen verbringen könnte und wir uns am nächsten Tag irgendwo im Bayerischen treffen. Sie würden das Kind mitbringen und es könnte am Treffpunkt umsteigen. Sie begründete das recht abenteuerlich und ich hab bis heute nicht so ganz den Vorteil dieser Variante verstanden. Außerdem, wenn ich Vorschlag sage, dann meine ich eher „so machen wir das, ich tu nur so, als wenn ich deine Zustimmung einhole“.

Mitten in der Nacht standen wir auf, packten die restlichen Sachen zusammen und alles ins Auto und mit nur halbstündiger Verspätung starteten wir um halb 7 morgens gen Süden. Das Wetter war denkbar schlecht. Diesig, kalt, nebelig, Nieselregen, richtiger Regen im Wechsel, so dass wir mit maximal 100 km/h über die Autobahn schlichen. Es war anstrengend zu fahren und wir kamen kaum vorwärts.

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Tegernsee

Vereinbart war, dass wir uns im Großraum München mit meinen Eltern treffen und dann schauen, was wir weiter machen. Wir trafen auch fast zeitgleich am Treffpunkt ein und da sich das Wetter mit Überschreiten der Bayerischen Grenze schlagartig gebessert hatte, entschieden wir uns für den Umweg zum Tegernsee, meine Eltern kannten da eine Gaststätte, in der es sich vortrefflich speisen ließ. So fuhren sie voran, wir hinterher und harrten der Dinge, die da kommen mögen. Es stellte sich heraus, dass die genaue Lage der Gaststätte nicht mehr genau bekannt war und meine Eltern auf gut Glück eine neue Lokalität suchten. Sie fanden sie im örtlichen Hofbräuhaus.

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Direkt am See gelegen mit riesigem Biergarten, war es an diesem mittlerweile sonnigen und halbwegs warmen Sonntag proppevoll, aber wir fanden trotzdem ein Plätzchen. Wir stärkten uns an deftigen Würsten und Suppe, bevor wir wenige Minuten am Seeufer standen und den Ausblick genossen. Ist wirklich hübsch da.

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Wir verteilten uns wieder in die Autos und fuhren nach Österreich, zum Achernsee. Zwischendurch machten wir kurz Halt an einer Tankstelle, da der großelterliche Tank fast bis auf den letzten Tropfen leer war. Ich nutzte die Gelegenheit und suchte die Toilette auf. Dazu musste ich durch den Verkaufsraum, in dem ein kleiner, klappriger Tisch stand, an dem zwei mittelalte Damen in Kittelschürzen und Jogginghosen saßen, jede eine Flasche Bier vor sich und eine Kippe im Mund. Der Aschenbecher sah aus, als sei er seit Wochen nicht mehr geleert worden. Trotzdem war das Klo pikobello sauber, nur roch das ganze Gebäude eben nach kaltem Rauch.

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Achensee, Pertisau

An einem Parkplatz in Seenähe machten wir erneut Halt und schauten uns den See an. Außerdem sollte an dieser Stelle die Übergabe des Kindes stattfinden, sehr zum Unmut des Selbigen. Hin und her gerissen war er, würde er doch gerne mit den Großeltern in den Urlaub fahren, aber die Eltern sind auch im Urlaub und gleichzeitig an zwei Orten zu sein, das schafft niemand. Er verabschiedete sich tränenreich von Oma und Opa und beklagte sein Leid noch einige Kilometer lang, bis er von einer am einem Berggipfel hängen gebliebenen Wolke abgelenkt wurde. Er fand das total faszinierend, auch weil die Wolke zum Greifen nah schien. Von nun an schaute er sich begeistert die Berge auf unserer Strecke an und das waren nicht wenige.

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Achensee

In Innsbruck waren wir tanken, bevor wir uns zum Brenner aufmachten. Ich war ein wenig nervös, ob das mit der im Voraus bezahlten Videomaut auch so klappt. Das schwierigste war, überhaupt erst mal die richtige Spur zu finden, doch letztendlich funktionierte alles problemlos. Unser tolles Navigationsgerät kündigte einen langen Stau auf der Autobahn an und schickte uns kurz nach dem Brennerpass runter und über Landstraßen dem Ziel entgegen, immer schön nah an der Autobahn lang, auf der sich einfach kein Stau bilden wollte. Nach einiger Zeit wurde es mir zu bunt und ich wollte nur noch auf die Schnellstraße zurück, das Zockeln über die Dörfer raubte mir den letzten Nerv.

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Innsbruck

Endlich an der nächsten Auffahrt angekommen, machte ich das erste Mal Bekanntschaft mit dem italienischen Mautsystem, welches aber nicht sonderlich kompliziert ist. Zur Schranke fahren, Ticket ziehen, fertig. Dadurch, dass es pro Auf-/Abfahrt nur eine Station gibt, erzeugt das wunderbare Schleifen und 360 Grad Kurven, die teilweise recht verwirrend sind, vor allem, wenn das Navi eine Richtung anzeigt, die auf den Schildern überhaupt nicht vorkommt.

Auf der Autobahn ging es gut voran, trotz der immer noch bestehenden Stauwarnung und schon bald kam ein Schild, welches uns gen Gardasee lotste. Wir schlängelten uns auf Serpentinen und verwinkelten Landstraßen durch die Berge und bestaunten den endlos Strom an auswärts fahrenden Fahrzeugen, die uns in Schrittgeschwindigkeit entgegenkamen und das ungefähr 15 Kilometer lang.

Bei der Zimmerbuchung hatte ich Google Maps bemüht und eine Unterkunft nur 500 m Luftlinie von der Wasserkante entfernt ausgesucht. Allerdings habe ich nicht so ganz genau hingeschaut und so war das Hotel in der Tat nur 500 m vom See entfernt, aber ca. 250 davon waren Höhenmeter, welche wir durch enge und steile Straßen und noch engere und steilere Kurven erreichten. Vor uns fuhr ein Auto, welches vor jeder Kurve kurz stehenblieb, bevor es sich im laut jaulenden ersten Gang ums Eck schwang und uns zwang, es ihm gleich zu tun. Mit einem bis unters Dach vollgeladenen Auto ist das echt kein Spaß und ich hupte mehrmals, bis der Fahrer ein Einsehen hatte und uns vorbei ließ. Mit ein bisschen Schwung musste der Motor nicht ganz so laut kreischen und nach einiger Zeit hatten wir unser Ziel erreicht. Sagte das Navi. Nur war weit und breit nichts von dem Hotel zu sehen.

Furchtlos, wie ich bin, fuhr ich einen kleinen Feldweg an Tennisplätzen entlang und landete, nachdem ich eine kleine Holzbude umrundet hatte, auf einer kleinen Wiese, an deren Rand ein Hang steil bis zum Seeufer hinab fiel. Da kamen wir also nicht zum Hotel, aber die Aussicht war grandios.

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Gardasee

Ich bin dann auf gut Glück die Straße einfach weiter gefahren und 500 Meter weiter fanden wir die Einfahrt zum Hotel. Der Rezeptionist wartete schon auf uns, denn eigentlich machte der Empfang um 19 Uhr zu und wir waren eine knappe halbe Stunde zu spät. Wir gaben unsere Ausweise und Pässe ab, unterschrieben die erforderlichen Formulare und bekamen im Gegenzug die Zimmerschlüssel ausgehändigt. Das Zimmer war drei Türen hinter der Rezeption und ein echter Palast, eine riesige Wohnküche, ein großer Balkon, ein großes Schlafzimmer und ein normal großes Bad, aber mit einem dermaßen großen Waschbecken, um darin – nach Aussage meines Mannes – ein ganzes Schwein baden zu können.

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Nächtlicher Blick von unserem Balkon

Wir holten unsere Sachen aus dem Auto, aßen eine Kleinigkeit zum Abendbrot und gingen dann in die hoteleigene Bar, um ein Bier zu trinken und das kostenlose WLan ausnutzen. Und machten das erste Mal Bekanntschaft mit den italienischen Bierpreisen, die locker mit den Preisen beim Oktoberfest mithalten können. Doch damals dachten wir nur, dass läge am Hotel, wo die Preise gerne mal ein wenig deftiger ausfallen.

Das dem nicht so war, merkten wir gleich am nächsten Tag.

Reisebüro Xayriel

Ich plane unheimlich gerne Dinge, je komplexer desto besser. Umso lieber plane ich diese Dinge, wenn ich bei der Planung relativ viel Spielraum habe und nicht in ein enges Korsett gezwängt werde. Deswegen hab ich gerade ganz viel Spaß, auch wenn bei der Reiseplanung für unseren Italienurlaub sehr viel Zeit drauf geht.

Seit einigen Wochen steht das grobe Gerüst, wann wir wo wie lange wohnen und wann wir an den nächsten Ort weiterreisen. Mit diesen Daten konnte ich mich an die Zimmersuche machen. Da mein Italienisch echt lausig ist, habe ich mich auf die einschlägigen Suchmaschinen verlassen (subjektiver Vergleichsbericht folgt) und recht preiswerte Unterkünfte gefunden. Ich hatte mir selber die Vorgabe von 1.000 € für die 20 Nächte gemacht. Dass wir damit nicht im ersten Haus am Platze übernachten können, ist mir klar und während unserer Englandreise haben wir bereits festgestellt, dass das Zimmer für uns wirklich nur zum Tasche abstellen und Schlafen da ist. Wir brauchen daher keine Ballsäle, keine 2 Schlafzimmer, kein Meerblick, etc. Nach derzeitigem Stand sind wir bei 1027 €, wobei ab Rom, dem 2. Teil der Reise, die Zimmer jeweils mit Frühstück sind, weswegen die Budgetüberschreitung akzeptabel ist. Die meisten Zimmer sind deswegen so preiswert, weil sie direkt ab Buchung nicht mehr storniert werden können. Ist zwar ein wenig erhöhtes Risiko, aber ich denke, wenn wir die Reise nicht antreten können, dann muss schon was richtig Heftiges passiert sein und dann hab ich sicherlich andere Sorgen, als dem lieben Geld hinterher zu trauern.

Der generelle Plan war, möglichst jeden Abend eine Runde am Strand drehen zu können. In England hat das schon wunderbar als Ausgleich funktioniert, ein paar Steine ins Wasser werfen geht immer und vielleicht ist ja sogar die eine oder andere Runde Planschen drin. Am Gardasee haben wir ein kleines, lauschiges Hotelzimmer nicht weit vom Seeufer. In der Toskana haben wir uns für einen kleinen Bungalow in direkter Strandnähe entschieden. Dies ist mit Abstand die preiswerteste Unterkunft, dafür müssen wir aber auch unsere eigene Bettwäsche mitbringen. Rom schlägt preislich richtig heftig ein, für die 5 Tage dort gehen 40% des Budgets drauf. Das Hotel liegt ein wenig ab vom Schuss, hat aber den entscheidenden Vorteil, dass wir unser Auto auf einem privaten Parkplatz direkt am Hotel kostenfrei abstellen können. Sobald man in Rom in die Innenstadt kommt, sieht es da nämlich richtig mau aus. Das Hotel liegt zudem nur 10 Fußminuten von der nächsten U-Bahn-Station entfernt und angeblich ist man mit der in 30 Minuten direkt in der Stadt.
Da der „Umzug“ nach Venedig für einen Tag ein bisschen heftig ist und wir uns zudem Italia in Miniatura anschauen wollen, machen wir einen Zwischenstopp für eine Nacht in Rimini, mal so richtig mondän direkt am Strand 🙂
In Venetien werden wir in Lido di Jesolo übernachten, auch wieder direkt am Strand und nicht annähernd so teuer wie direkt in Venedig, wo wir auch wieder das Autoparkproblem hätten. Laut Reiseführern ist man von dort in einer Stunde in Venedig, was als Anfahrtsweg im Rahmen liegt.

Wir fahren diesmal mit dem eigenen Auto und auf der „richtigen“ Seite, ich muss mich also nicht sonderlich groß umgewöhnen. Schrammen an meinem Auto stören mich auch nicht, weil sie nämlich neben den vorhandenen gar nicht mehr auffallen würden 😉 Bußgelder hingegen würden mich schon stören, weshalb ich mich wieder beim ADAC informiert habe. Dort konnte ich gleich die Vignetten für Österreich und den Brennerpass kaufen, welche wir aber bis einen Tag vor Reiseantritt zurückgeben können. Dazu gab es Broschüren, was in Österreich und Italien auf den Straßen erlaubt ist und den einen oder anderen brauchbaren Reisetipp.
Meine Erinnerung vom ersten Italienurlaub sagen mir, dass das Autofahren selbst völlig entspannt war. Es war zwar teilweise sehr chaotisch, besonders in Rom, aber selbst im dichtesten Berufsverkehr war es problemlos möglich, einmal quer über 5 Fahrspuren zu wechseln. Die Autofahrer nehmen da viel mehr Rücksicht auf den anderen und beharren nicht felsenfest auf ihrem Recht. Deswegen und wegen des neuen Navigationsgeräts bin ich diesmal recht entspannt. Die größten Hürden werden jeweils die An- und Abreise sein, da so viele Stunden im Auto eine echte Qual sind für ein so aktives Kind, wie es unser Rabauke ist. Wir planen viele Pausen und auch einen längeren Stopp in Kufstein oder Innsbruck ein, aber 9 Stunden Nettofahrzeit müssen dennoch gemeistert werden. Auf der Hinfahrt versuche ich es, durch sehr zeitiges Losfahren zu kompensieren, so dass wir schon gegen 8 oder 9 Uhr in den Alpen sind und das Kind die pottlangweile Autobahnfahrt verschlafen kann. Wie wir das auf der Rückreise machen, weiß ich noch nicht. Im Zweifelsfall müssen wir uns eben eine Pension im Bayrischen suchen, aber ich hoffe einfach mal auf ein gnädiges Kind.

Was ich noch erledigen muss ist der Papierkram. Der Große hat ja schon seinen Reisepass, aber die Kleene ist ja noch identitätslos. Die Beantragung und Ausstellung geht problemlos, die größte Herausforderung wird das Passbild sein.
Falls gesundheitlich was nicht passen sollte, haben wir eine Auslandskrankenversicherung, deren Unterlagen ich allerdings noch rauskramen muss, denn im Moment wäre ich aufgeschmissen, was ich machen muss. Ich hoffe, dass wir sie nicht brauchen werden, aber im Fall der Fälle will ich mich nicht erst mit den technischen Details beschäftigen, sondern die beste medizinische Betreuung sichergestellt wissen.

Nachdem das ganze Drumherum geklärt ist, konnte ich mich endlich mit dem eigentlichen Urlaub beschäftigen. Hinfahren und auf gut Glück schauen, was interessant sein könnte, muss nicht unbedingt sein, zumal man da gerne auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten übersieht. Ich bin zwar grundsätzlich dafür, eine Gegend auch mal abseits der von Millionen Touristen festgetrampelten Wege zu erkunden, andererseits hat es aber auch einen Grund, warum die beliebtesten Touristenziele so beliebt sind. Die Crowd hat nämlich schon lange vor dem Internet funktioniert 😉
Das Wichtigste war daher, erst einmal eine Liste mit möglichen Zielen zu erstellen. Unabhängig voneinander haben mein Mann und ich uns nach Orten, Parks, Ausstellungen, Gebäuden und anderen interessanten Objekten umgeschaut. Mein Mann hat dazu Google und seine Kollegen befragt, ich habe Wikipedia, Assassin’s Creed und Dan Brown genutzt.* Daraus ergab sich eine ganz erkleckliche Kollektion, welche ich dann auch Herz und Nieren prüfte. Liegt das Ziel halbwegs auf unserer Reiseroute? Wie lang ist eine Anfahrt? Was kostet der Spaß? Bei dieser Frage scheiterte ein Trip nach Elba, denn allein die Überfahrt hin und zurück kostet mindestens 130 €, was ich ganz schön happig finde. Ist es kindgerecht? Sicher beherbergen die Uffizien eine großartige Sammlung wertvoller Gemälde, welche man unbedingt gesehen haben sollte, allerdings weiß ich auch, dass mir mein 5-Jähriger nach kurzer Zeit eingehen würde. Das gleiche gilt für die Vatikanischen Museen, welche so umfangreich sind, dass sie selbst mich als kunstinteressierten Erwachsenen in ihrer Fülle teilweise überfordert haben.

Die Liste wurde dadurch merklich ausgedünnt und ich konnte Tagestouren zusammenstellen. In London haben wir gemerkt, dass man sich mit solchen Plänen ganz ordentlich verschätzen kann, was die Wegstrecke anbelangt, so dass ich dieses Mal ein Google Maps Feature benutze, um individuelle Karten mit bevorzugten Punkten und individuellen Routen zu erstellen. Ich habe festgestellt, dass Florenz wesentlich kleiner ist und die Wegstrecken maximal 3 Kilometer netto betragen, im Gegensatz zu Rom, wo die kürzeste Route bei 5 Kilometer netto anfängt, Venedig muss ich noch bearbeiten, wird aber wohl eher florentinisch denn römisch daherkommen.

Um das Reisen innerhalb der Städte zu erleichtern, bieten die 3 großen Ziele jeweils spezielle Pässe an, mit denen man vergünstigten Zutritt zu Museen und Sehenswürdigkeiten erhält und meist kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann. So gibt es die Firenze Card, die einem 72 Stunden lang kostenlosen Eintritt zu Museen und die ÖPNV-Benutzung ermöglicht. Wir planen allerdings nur 2 Tage in Florenz und nur 5 oder 6 Museen, welche außerdem alle fußläufig beieinander liegen und da lohnt sich die Karte für uns nicht. Da macht für uns das Dom-Kombiticket für 10 Euro wesentlich mehr Sinn.
In Rom gibt es den Roma Pass, welcher freien Eintritt zu den ersten beiden besuchten Museen und bei allen weiteren den reduzierten Preis sowie die kostenlose Bus-, Bahn- und Metronutzung für 3 aufeinanderfolgende Tage beinhaltet. Es gibt auch die 48-Stunden-Variante, da ist allerdings nur das erste besuchte Museum inklusive. Ich finde es ein wenig schade, dass es 3 aufeinanderfolgende Tage sein müssen, da ich gerne einen Außerhalb-Tag während unsere Rom-Aufenthaltes eingelegt hätte.
Venedig wartet mit einer Travelcard in verschiedenen Staffelungen auf, ich bin mir allerdings noch nicht sicher, ob sich das für uns lohnt. Ähnliches gilt für die Venice Card, da wir das Haupteinsparpotential mangels nichtangestrebten Ausstellungsbesuch nicht nutzen können. Da werden wir uns wohl mit dem Markusplatz-Kombiticket begnügen.
Ein großer Vorteil in Italien ist, dass Kinder unter 6 Jahren, oft auch Jugendliche bis 18 Jahre, freien Eintritt zu Museen haben. Das gleicht dann die teilweise recht sportlichen Preise für die Erwachsenen aus.

Fehlt nur noch das Mobile Internet, am besten mittels Prepaid, um sich gegen überbordende Kosten zu schützen. Nach einer kurzen Recherche ist das in Italien gar nicht so einfach, weil man wohl beim Kauf mitunter eine Steuernummer angeben muss, die man zuerst beantragen muss. Um sich dieses Theater, welches ich noch nicht in seiner Gesamtheit verstanden habe, zu ersparen, kann man die Prepaid-Karten im Internet bestellen und muss nach dem Kauf eine Kopie seines Personalausweises vorlegen. Der Verkäufer kümmert sich um diese ominöse Steuernummer und verschickt dann die Karten an den Besteller. Den Service lässt er sich natürlich bezahlen, so dass eine Prepaidkarte für unter 50 Euro kaum zu haben ist. Jetzt bin ich schwer am Überlegen, ob ich stattdessen das O2-Roaming-Angebot nutze, bei dem es mobiles Internet mit täglich 50 MB für 1,99 € pro Tag gibt. In England hatte wir, glaube ich, 250 MB Datenvolumen und die hatte ich erst nach 18 Tagen verbraucht. Außerdem haben alle unsere Unterkünfte kostenfreies Wlan, so dass wir das Roaming wirklich nur unterwegs brauchen und nicht, um Abends nach dem Wetter für den nächsten Tag zu schauen. Ich werd da noch ein wenig drüber nachdenken, im Moment favorisiere ich jedoch die O2-Lösung.

Soweit zum aktuellen Stand unserer Reiseplanungen. Wie immer bei solchen Sachen habe ich das Gefühl, irgendetwas vergessen zu haben, aber mir will nichts einfallen. Zum Glück haben wir ja noch ein paar Tage Zeit, um über alles nachzudenken 🙂

* Ich bin jetzt nicht der Dan-Brown-Ultra-Fan, habe aber die Illuminati ganz gern gelesen. Bei Inferno war ich natürlich neugierig, ob ich mich an die im Buch angeführten Plätze erinnern kann. Und wenn wir nun schon mal da sind, kann ich mir das auch anschauen. 
Ganz anders hingegen verhält es sich mit Assassin’s Creed, wo die Gebäude sehr detailreich dargestellt und erklommen werden können. Und allein schon beim Street View hatte ich diverse Momente von „Hey, da bin ich auch schon hochgeklettert“ 🙂 Das dann in echt zu sehen, wird bestimmt spannend.

England, Tag 6: Eastbourne

Also sollte heute der große Tag sein, an dem ich das erste Mal auf der falschen Seite fahren würde. Ich hatte mir ja schon wochenlang einen Kopp darum gemacht, hab mit anderen über ihre Erfahrungen gesprochen und ganz fleißig englische Fahrschulvideos angeschaut. Ein Freund gab mir den Tipp, doch schon in Deutschland zu üben, aber das Angebot hab ich dann doch ausgeschlagen 😀

Wir sind relativ zeitig aufgestanden, haben schnell gefrühstückt und dann unsere Taschen gepackt. Die beiden Jungs räumten weiter, während ich zur U-Bahn lief, musste ich doch das Auto vom Flughafen abholen. Da laut der Interseite der Autvermietung an jedem der 5 Terminals auch ein Schalter wäre, entschied ich mich spontan für den mittleren und machte mich auf die Suche nach Terminal 3. Nach Ewigkeiten durch unterirdische Tunnel und über Laufbänder erreichte ich dann auch den Schalter, um dort allerdings nur eine Wegbeschreibung zur Bushaltestelle des Shuttles vorm Terminal vorzufinden.

Ok, also raus, Haltestelle gesucht, auf den Bus gewartet. Der kam dann auch 10 Minuten später und ich stieg unter dem skeptischen Blick des Fahrers, schließlich war meine Handtasche das einzige Gepäckstück, das ich bei mir trug ein und harrte der Dinge, die noch kommen mögen. Der Bus klapperte dann auch noch die Terminals 1, 2 und 4 ab und lud dort jede Menge Passagiere und Gepäck ein.

Als wir endlich an der zentralen Autovermietung angekommen sind, spuckte der Bus die ganzen Passagiere wieder aus, die dann noch ihr Gepäck zusammensuchen mussten. Leichter Vorteil für mich, so schaffte ich es immerhin als 3. in die Warteschlange. Eine Einweisung per Videochat und jede Menge Formulare später hatte ich dann den Schlüssel zum Auto, welches ein oder zwei Nummern größer war, als der Wagentyp, den ich reserviert hatte, aber sie hätten wohl gerade nichts kleineres übrig. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass die mich damit auf die Menschheit loslassen wollten.

Da meine Männer bestimmt schon sehnsüchtig auf mich im Hotel warteten, versuchte ich also mein Glück. Das Verlassen des Flughafengeländes war auch kein Problem, auch nicht die große 4-spurige Straße. Doch dann der erste Kreisverkehr. Ich hatte dem Taxifahrer zwar aufmerksam über die Schulter geschaut, aber selber fahren ist doch wieder was anderes. Aber nützt ja nix, Augen zu und durch.

Beim dritten Kreisverkehr hab ich allerdings die falsche Abfahrt genommen, so dass ich einen kleinen Umweg fahren musste. Letztendlich kam ich aber ohne Zwischenfälle im Hotel an, wo wir noch 10 Minuten warten mussten, bis ein sehr begriffsstutziger Amerikaner verstanden hatte, wie das mit der Kreditkarte, dem Frühstück und dem Kleingeld funktioniert. Wir bezahlten unsere noch offene Restaurantrechnung, checkten aus und packten dann unseren Krempel ins Auto, das zum Glück einen großen Kofferraum hatte.

Nachdem das Kind sicher auf unserem mitgebrachten Kindersitz festgeschnallt war und wir nach kurzer Verwirrung dann die richtigen Sitzplätze für uns gefunden hatten (die Macht der Gewohnheit eben), ging es auf nach gen Süden. Wir erprobten dabei gleich den Routenplaner von Google fürs Smartphone, der uns doch sehr zuverlässig an den Zielort navigierte. Wir hatten zwar auch Straßenkarten dabei, aber mit dem Teil ging es viel besser. Die Fahrt selber war unspektakulär, da wir fast nur auf Schnellstraßen unterwegs waren und uns mit dem Verkehr treiben lassen konnten.

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In Eastbourne auch schnell das Hotel gefunden, einen nicht ganz legalen Parkplatz knapp neben dem Eingang auch und erstmal das Gepäck ausgeladen und eingecheckt. Wir waren eine gute Stunde zu zeitig da, unser Zimmer war noch nicht fertig, aber das Hotel bot uns an, unsere Taschen so lange für uns aufzubewahren und sogar schon in unser Zimmer zu bringen. Das Angebot nahmen wir sehr gern an und suchten dann erstmal das empfohlene Parkaus 5 Blöcke weiter auf. Leider sehr eng und auch ein bisschen ranzig, aber dafür war es durchaus preiswert.

Wir haben dann einen kurzen Strandspaziergang gemacht und in ner kleinen Frittenbude auf dem Pier gegessen. Da das Wetter nicht so berauschend war, sind wir dann zurück ins Hotel, wo endlich auch unser Zimmer für uns bereit stand. Ich war ziemlich k.o. von der Fahrt, so dass wir uns alle erstmal eine Runde aufs Ohr gehauen haben. Danach haben wir ein wenig den Ort erkundet, ein paar Kleinigkeiten zum Essen geholt und uns dann einen gemütlichen Abend auf dem Zimmer gemacht.

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